Donnerstag, 27 März 2025 13:17

Explosion in Berlin-Schöneberg - Polizei durchsucht Wohnungen

Polizei durchsucht Wohnungen Polizei durchsucht Wohnungen pixabay/Foto illustrativ

Knapp drei Monate nach der Explosion einer Kugelbombe in Berlin-Schöneberg haben Polizei und Staatsanwaltschaft umfassende Maßnahmen eingeleitet. Die Ermittler identifizierten acht Tatverdächtige im Alter von 20 bis 25 Jahren. In den Stadtteilen Schöneberg und Neukölln wurden am Donnerstagmorgen mehrere Wohnungen durchsucht. Der Einsatz war Teil eines größeren Verfahrens wegen schwerer Straftaten im Zusammenhang mit dem Vorfall an Silvester.

Inhaltsverzeichnis:

Durchsuchungen in der Vorbergstraße und der Pallasstraße

Rund 150 Einsatzkräfte waren bei den Hausdurchsuchungen beteiligt. Sie durchsuchten Wohnungen, die mit der Explosion einer Kugelbombe in Verbindung stehen sollen. Der Sprengsatz war in der Silvesternacht in der Vorbergstraße gezündet worden. Die Detonation verursachte erhebliche Sachschäden an Gebäuden und Fahrzeugen. Zahlreiche Fenster zerbarsten, Hausfassaden wurden beschädigt. Ein Feuerwehrsprecher bezeichnete die betroffene Straße als „Schlachtfeld“.

Die Maßnahmen am Donnerstagmorgen betrafen unter anderem ein Wohnhaus an der Pallasstraße. Ein Video, das die Polizei auf der Plattform X veröffentlichte, zeigt schwer bewaffnete Beamte beim Eindringen in das Gebäude. Im Anschluss kündigten Polizei und Staatsanwaltschaft weitere Informationen zu dem Einsatz an.

Acht junge Männer im Fokus der Ermittlungen

Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen acht junge Männer im Alter von 20 bis 25 Jahren. Ihnen wird Landfriedensbruch, gefährliche Körperverletzung sowie das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion vorgeworfen. Die Kugelbombe, die in der Vorbergstraße gezündet wurde, ist in Deutschland nicht für den öffentlichen Gebrauch zugelassen. Ihr Einsatz stellt eine erhebliche Gefahr dar.

Im Rahmen der Ermittlungen wurde ein Hinweisportal eingerichtet. Die Bevölkerung war aufgerufen, Bild- und Videomaterial bereitzustellen. Bislang gingen über 30 Hinweise ein. Diese halfen den Ermittlern, die mutmaßlichen Täter zu identifizieren. Die intensive Zusammenarbeit zwischen Polizei und Bevölkerung war dabei ein entscheidender Faktor.

Weitere Explosion in Berlin-Tegel mit schweren Folgen

Die Auswirkungen illegaler Pyrotechnik beschränkten sich nicht nur auf Schöneberg. Auch in Berlin-Tegel kam es in der Silvesternacht zu einer Explosion mit verheerenden Folgen. Ein siebenjähriger Junge wurde dabei lebensgefährlich verletzt und musste notoperiert werden. Ein 41-jähriger Mann erlitt schwere Verletzungen an Bein und Hand. Sechs weitere Personen, darunter drei Kinder, wurden leicht verletzt.

Bereits im Januar konnte ein 17-Jähriger als mutmaßlicher Täter im Zusammenhang mit dem Vorfall in Tegel identifiziert werden. Der Zusammenhang mit dem Geschehen in Schöneberg wird ebenfalls geprüft. Die Ermittlungen laufen weiterhin in beide Richtungen.

Gefährliche Sprengkörper und hohes Risiko

Kugelbomben wie jene, die in Schöneberg gezündet wurde, haben eine enorme Sprengkraft. Sie sind in Deutschland nicht für den zivilen Gebrauch zugelassen. Der illegale Besitz, Import oder Einsatz solcher Sprengkörper stellt eine erhebliche Gefahr für Menschenleben und Sachwerte dar.

Die Polizei prüft nun, ob die Tatverdächtigen weitere gefährliche Gegenstände gelagert oder verwendet haben. Weitere Durchsuchungen und Verhöre sind nicht ausgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft Berlin kündigte an, die laufenden Ermittlungen mit Nachdruck voranzutreiben.

Quelle: RBB24, www.fox360.net/de