Inhaltsverzeichnis:
- Dialogforum mit 600 Teilnehmenden
- Rechtliche Hürden für ein Referendum
- Finanzielle Bedenken und offene Fragen
- Gemeinsame Bewerbung mit vier Bundesländern
Dialogforum mit 600 Teilnehmenden
Bisher hat der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) zur Vorbereitung der Bewerbung nur ein Dialogforum durchgeführt. 600 Gäste, darunter viele Sportler, diskutierten über eine mögliche Olympia-Bewerbung. Laut der Senatsverwaltung für Inneres und Sport sei das Feedback produktiv gewesen. Weitere Dialogveranstaltungen sollen folgen, falls Berlin in die engere Auswahl kommt. Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) hat jedoch eine offizielle Befragung der Bevölkerung bereits ausgeschlossen.
Rechtliche Hürden für ein Referendum
SPD-Sportpolitiker Dennis Buchner erklärte, dass es derzeit keine rechtliche Grundlage für eine von der Regierung initiierte Volksbefragung oder einen Volksentscheid gibt. Die CDU sieht eine direkte Bürgerbeteiligung nicht als zwingend notwendig. CDU-Politiker Stephan Standfuß verwies auf die Olympischen Spiele in Paris und betonte, dass die Politik die Vorteile einer Bewerbung klar darstellen müsse. Bürger sollten in den Planungsprozess einbezogen werden.
In der Vergangenheit zeigten SPD und CDU jedoch Bereitschaft zu Bürgerbefragungen. 2015 sollte die Bevölkerung über eine Berliner Olympia-Bewerbung für 2024 abstimmen. Damals entschied sich der DOSB für Hamburg, doch dort scheiterte die Bewerbung an einem negativen Volksentscheid.
Finanzielle Bedenken und offene Fragen
Klara Schedlich von den Grünen kritisierte die Vorgehensweise des Berliner Senats. Eine Veranstaltung mit 600 Teilnehmenden sei keine angemessene Bürgerbeteiligung für eine Stadt mit 3,4 Millionen Einwohnern. Sie warf der Regierung Planlosigkeit vor, da zentrale Fragen zur Finanzierung und Sicherheit noch ungeklärt seien.
Berlin muss sein Bewerbungskonzept bis zum 31. Mai beim DOSB einreichen. Neben Berlin planen auch München, Hamburg und Düsseldorf eine Bewerbung. Bis Juni 2026 haben die Städte Zeit, ihre Konzepte zu überarbeiten. Eine endgültige Entscheidung des DOSB fällt im Dezember 2026.
Gemeinsame Bewerbung mit vier Bundesländern
Berlin bewirbt sich zusammen mit Brandenburg, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Das "One-Village"-Konzept des IOC sieht Berlin als Hauptaustragungsort vor. Mindestens 65 Prozent der Athleten sollen in der Hauptstadt untergebracht werden.
Die Grünen befürchten, dass Berlin das Hauptkostenrisiko tragen muss. Bislang gibt es keine offiziellen Angaben zu den Kosten oder Sicherheitsanforderungen. Kritiker warnen vor möglichen Fehlinvestitionen und einer mangelnden Einbindung der Bürger.
Quelle: RBB24, www.sn2world.com/de