Dienstag, 14 Oktober 2025 12:57

Millionen Ratten in Berlin

Ratten auf Berlins Straßen werden zum wachsenden Problem. Ratten auf Berlins Straßen werden zum wachsenden Problem. Foto: Pixabay

In Berlin breitet sich ein altbekanntes Problem weiter aus. Die Zahl der Ratten wächst, während Maßnahmen zur Bekämpfung kaum Wirkung zeigen. Experten schätzen, dass sich in der Hauptstadt mehrere Millionen Ratten aufhalten. Sie finden überall Nahrung – auf Straßen, in Parks und rund um offene Mülleimer. Besonders Essensreste und das Füttern von Tauben schaffen ideale Bedingungen für die Schädlinge.

Inhaltsverzeichnis:

Charlottenburg-Wilmersdorf meldet gesperrte Spielplätze

Im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf sind die Folgen besonders sichtbar. Laut Bezirksamt ist die ständige Verschmutzung durch Speisereste und Taubenfütterungen die Hauptursache für die hohe Rattenzahl. Immer wieder müssen Spielplätze geschlossen werden, darunter am Klausener Platz und am Grieser Platz. Dort wurden Nester und Fraßspuren entdeckt.

Die Bezirksverwaltung führt regelmäßige Kontrollen durch. In der Praxis bedeutet das:

  • Einsätze von Schädlingsbekämpfern
  • Reinigung öffentlicher Anlagen
  • Aufklärung der Anwohner über richtige Müllentsorgung

Trotz dieser Maßnahmen bleibt der Erfolg begrenzt. Die Tiere finden rasch neue Futterquellen.

Friedrichshain-Kreuzberg und weitere Hotspots

In Friedrichshain-Kreuzberg häufen sich die Meldungen vor allem an der Kottbusser Brücke, am Traveplatz, Boxhagener Platz und Lausitzer Platz. Dort werden Ratten vor allem durch Lebensmittelreste und zunehmende Vermüllung angezogen. Öffentliche wie private Flächen sind betroffen.

Auch in anderen Bezirken zeigt sich ein ähnliches Bild:

  • Mitte, Tempelhof-Schöneberg, Treptow-Köpenick, Reinickendorf und Lichtenberg berichten von starkem Befall.
  • In Neukölln reichen die Populationen von Wohngebieten bis zu Gewerbeflächen.
  • Nur Spandau meldet derzeit keine Vorkommen.

In Zahlen bedeutet das: In Marzahn-Hellersdorf werden jährlich rund 1.600 Rattenmeldungen registriert, in Neukölln und Mitte über 1.000, in Charlottenburg-Wilmersdorf und Pankow etwa 500.

Fehlende Fortschritte bei der Bekämpfung

Das Problem ist nicht neu. Schon im Jahr 2023 war ein Runder Tisch zur Beratung der Situation geplant. Laut Senat konnte das Treffen jedoch nicht stattfinden, Ergebnisse liegen bis heute nicht vor. Damit bleibt Berlin bei der Bekämpfung der Rattenplage kaum handlungsfähig.

Die Zuständigkeit liegt bei den Gesundheitsämtern und Grünflächenämtern der Bezirke. Sie erhalten jährlich Tausende Hinweise von Bürgern. Doch Personal und Mittel sind begrenzt. Fachleute sehen hier ein strukturelles Defizit.

Gesundheitsgefahr bleibt Thema

Ratten gelten als Gesundheitsschädlinge. Sie können zahlreiche Krankheitserreger übertragen. Der Berliner Senat teilt jedoch mit, dass derzeit keine bekannten Fälle von Übertragungen auf Menschen nachgewiesen sind. Dennoch warnen Experten, dass sich das Risiko ohne konsequente Maßnahmen erhöhen könnte.

Klar ist: Berlin steht vor einer dauerhaften Herausforderung. Solange Müll offen liegen bleibt und Futterquellen bestehen, wird sich das Problem kaum verringern. Die Stadt muss langfristig handeln – mit Kontrolle, Aufklärung und klaren Regeln für den Umgang mit Abfällen.

Quelle: rbb24, YouTube, www.milekcorp.com/de/