Inhaltsverzeichnis:
- Neues Maskottchen in Hausarztpraxen
- Zahlen des Robert-Koch-Instituts zeigen Rückgang
- Schutz vor Masern, Tetanus und Gürtelrose
- Verantwortung für die Gemeinschaft
Neues Maskottchen in Hausarztpraxen
In den nächsten Wochen begegnen Patienten in Brandenburg einem auffälligen Maskottchen in Form eines violetten Knäuels mit großen Augen. Es ist das neue Symbol der Impfkampagne des Gesundheitsministeriums und der Kassenärztlichen Vereinigung. Das Wesen hat keinen Namen, und seine genaue Bedeutung bleibt offen. Ob es ein Virus, einen Impfstoff oder eine Fantasiefigur darstellt, sollen die Betrachter selbst entscheiden. Wichtig ist nur, dass es zum Nachdenken über Impfungen anregt.
Gesundheitsministerin Britta Müller (BSW) präsentierte die Kampagne in einer Potsdamer Arztpraxis, passend gekleidet in einem violetten Kostüm. Sie betonte die Dringlichkeit des Themas. „Wir haben festgestellt, dass die Impfbereitschaft rückläufig ist – und dass gleichzeitig bei Influenza-Wellen die Erkrankungen zunehmen“, erklärte sie. Ziel der Aktion sei, wieder mehr Menschen für Schutzimpfungen zu gewinnen.
Zahlen des Robert-Koch-Instituts zeigen Rückgang
Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) ist die Impfquote in Brandenburg zwar im Ländervergleich hoch, doch die Zahlen sinken.
- Bei Personen über 60 Jahren lag die Grippeimpfquote in der Saison 2023/24 bei 52,2 Prozent.
- Im Jahr 2009/10 waren es noch 68,3 Prozent.
Damit hat Brandenburg im bundesweiten Vergleich zwar den zweiten Platz hinter Sachsen-Anhalt, doch der Abwärtstrend ist deutlich. Gesundheitsministerin Müller sieht den Grund vor allem in den Erfahrungen der Corona-Pandemie. Häufige Impfungen, Debatten über Nebenwirkungen und der empfundene Zwang hätten zu einer allgemeinen Impfmüdigkeit geführt.
Sie warnte zudem, dass mit sinkender Impfquote Krankheiten zurückkehren könnten, die lange als besiegt galten. Im Januar starb im Havelland ein zehnjähriger Junge an Diphtherie – das Kind war nicht geimpft. Müller ließ sich zum Auftakt der Grippesaison selbst öffentlich impfen, um ein Zeichen zu setzen.
Schutz vor Masern, Tetanus und Gürtelrose
Die Kampagne ruft zu allen Standardschutzimpfungen auf, darunter Impfungen gegen Masern, Tetanus, Gürtelrose und Diphtherie. Diese Impfungen gelten als bewährt und sicher. Hausärztin Marion Kurzweil aus Potsdam, in deren Praxis die Plakate vorgestellt wurden, bestätigte: „Ich kann mich nicht erinnern, dass wir hier einen dramatischen Fall von einer Impfkomplikation hatten.“
Laut Kurzweil sind die Risiken gering, die Vorteile dagegen erheblich. Impfungen verhinderten schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle. Je mehr Menschen geimpft sind, desto besser funktioniert die sogenannte Herdenimmunität.
Verantwortung für die Gemeinschaft
Catrin Steger, Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung, betonte die gesellschaftliche Bedeutung von Impfungen. „Wenn ich mich nicht impfen lasse, stecke ich vielleicht andere Leute an,“ sagte sie. Eine Impfung sei daher nicht nur Eigenschutz, sondern auch Schutz für das Umfeld. Die Kampagne fasst es prägnant zusammen: „Am besten gar nicht erst krank werden. Impfen schützt.“
Ein Beispiel liefert Beate Hofmann aus Potsdam. Die 68-jährige ehemalige Krankenschwester lässt sich seit 20 Jahren regelmäßig gegen Grippe impfen. „Ich hatte seitdem keine Grippe“, sagt sie überzeugt. Ihr Verhalten zeigt, wie wichtig langfristige Impfbereitschaft ist.
Die Behörden hoffen, dass die neue Kampagne mit klaren Botschaften und auffälligen Symbolen das Bewusstsein für Impfungen stärkt. Wer sich impfen lässt, schützt sich selbst – und andere.
Quelle: rbb24, www.24edu.info/de