Donnerstag, 11 Dezember 2025 21:58

Gemeinsames Spielen in Berlin erlebt neuen Auftrieb

Spieler genießen gemeinsame Runden im Café Brett und Spiele in Berlin. Spieler genießen gemeinsame Runden im Café Brett und Spiele in Berlin. Foto: Pixabay / Lizenz: Pixabay

Die Begeisterung für analoge Spiele wächst in Berlin und Brandenburg weiter. Neue Treffpunkte entstehen, Gruppen erweitern sich und viele Menschen suchen aktiv Orte, an denen sie abseits von Bildschirmen zusammenkommen können. Die Entwicklung zeigt sich in mehreren Bezirken. Besonders auffällig ist, dass junge Gründer wie Bo Liang mit klaren Konzepten neue Spielräume schaffen. Dazu tragen auch Vereine und Fachgeschäfte bei, die feste Strukturen anbieten und wachsende Besucherzahlen melden. 

Inhaltsverzeichnis:

Brett und Spiele in Berlin Schöneberg

Die Geschichte beginnt während der Pandemie, als Bo Liang regelmäßig mit zwei Freunden Siedler von Catan spielte. Die Treffen wurden schnell zur Routine. Die Gruppe wuchs. Die Räume wurden enger. Im August eröffneten die drei 27-Jährigen in der Martin-Luther-Straße in Schöneberg ihr Spielcafé Brett und Spiele. Alle arbeiten Vollzeit. Sie betreiben das Café deshalb abends und an Wochenenden.

  • Gründungsidee entstand 2020
  • Standortsuche im Südwesten Berlins
  • Eröffnung im August
  • Betrieb an Abenden und Wochenenden

Die Nachfrage ist groß. Liang stellt fest, dass das Angebot an Brettspielorten in Berlin eingeschränkt sei. Das Café ist häufig ausgebucht. Die Betreiber merken, dass viele Menschen bewusst Orte suchen, an denen analog gespielt wird. Zudem verweist Liang darauf, dass parallel weitere Spielcafés eröffneten. Dazu gehört auch Würfel und Wein in Friedrichshagen, gegründet von Nina Schnier.

Einige Hintergründe lassen sich zudem mit größeren Entwicklungen in der Stadt verbinden, etwa veränderten Lebensgewohnheiten oder den Folgen urbaner Verdichtung, wie sie auch in Meldungen über höhere Parkgebühren in Berlin sichtbar werden.

Tabletop-Verein in Potsdam Freiland

In Brandenburg zeigt sich eine ähnliche Dynamik. Der Tabletop- und Brettspiele-Verein Potsdam existiert seit zwei Jahren. Die Gruppe begann mit wenigen Personen und zählt heute 44 Mitglieder. Der Verein hat inzwischen einen eigenen Raum, der rund um die Uhr genutzt werden kann.

  1. Am Vormittag treffen sich die Tabletop-Gruppen.
  2. Zwei Spieler treten mit bemalten Figuren gegeneinander an.
  3. Ab 17 Uhr nutzen Brettspielgruppen die freien Tische.

Der Standort im soziokulturellen Zentrum Freiland hat sich etabliert. Besucher bringen eigene Spiele mit. Viele bleiben mehrere Stunden. Die Struktur wirkt stabil und zieht weitere Interessierte an.

Galadriel in Potsdam und neue Spieltrends

Auch Fachgeschäfte registrieren wachsenden Zulauf. Matthias Schäferhoff, Inhaber des Ladens Galadriel in der Potsdamer Innenstadt, organisiert regelmäßige Treffen. Alle Veranstaltungen seien gut besucht. Dort spielen sowohl Anfänger als auch erfahrene Gruppen.

Ein regelmäßiger Besucher ist Christian Gößl. Er nutzt die Treffen, um Neuheiten kennenzulernen. Beliebt sind aktuell Spiele, bei denen Avatare Rätsel lösen. Dazu kommen einfache Kartenspiele, die schnell erklärbar sind. Die Mischung sorgt dafür, dass viele Besucher wiederkommen.

Der Trend passt zu anderen Beobachtungen. Viele möchten ihre digitale Belastung reduzieren. Schäferhoff beschreibt ein wachsendes Bedürfnis nach analogen Momenten. Die Entscheidung, bewusst ohne App zu spielen, wird für viele Nutzer wichtiger. Dies spiegelt sich teilweise auch in Berlins breiterem Alltag, der sich durch Veränderungen wie das diskutierte Tempo 30 in der Albrechtstraße ebenfalls im Wandel befindet.

Hintergründe und gesellschaftliche Entwicklungen

Schäferhoff erkennt noch einen weiteren Aspekt. Viele suchten überschaubare und kontrollierbare Abläufe. Klimakrise, Konflikte und Unsicherheiten machten die reale Welt komplex. Brettspiele bieten klare Regeln und begrenzte Folgen von Entscheidungen. Das spricht viele an.

Diese Beobachtungen tauchen in mehreren Bereichen der Stadtgesellschaft auf. Veränderungen, neue Anforderungen und organisatorische Engpässe spielen zunehmend eine Rolle. Hinweise darauf finden sich auch in Bereichen wie der öffentlichen Daseinsvorsorge, etwa bei Meldungen über überlastete Berliner Notaufnahmen. Solche Entwicklungen verdeutlichen, warum viele Menschen gezielt Räume aufsuchen, die Ruhe und Struktur bieten.

Das wachsende Interesse an Brett- und Tabletopspielen zeigt eine klare Tendenz zur Rückkehr zu gemeinschaftlichen, analogen Aktivitäten. Die Angebote in Berlin und Brandenburg reagieren darauf mit neuen Konzepten, regelmäßigen Treffen und festen Vereinsstrukturen.

Quelle: RBB24, MILEKCORP

FAQ

Wer hat das Spielcafé Brett und Spiele gegründet?

Das Spielcafé Brett und Spiele wurde von Bo Liang und zwei Freunden gegründet. Die Idee entstand während der Pandemie, als sie regelmäßig gemeinsam Brettspiele spielten.

Wo befindet sich das Spielcafé Brett und Spiele?

Das Café liegt in der Martin-Luther-Straße in Berlin-Schöneberg. Es wurde im August eröffnet und bietet Platz für Spielrunden in gemütlicher Atmosphäre.

Wann ist das Spielcafé geöffnet?

Da die Gründer Vollzeit arbeiten, ist das Café unter der Woche abends und am Wochenende geöffnet. Besonders an den Wochenenden ist es sehr gut besucht.

Wie viele Mitglieder hat der Tabletop-Verein Potsdam?

Der Verein zählt aktuell 44 Mitglieder. Er wurde vor zwei Jahren gegründet und verfügt über eigene Räume im soziokulturellen Zentrum Freiland.

Welche Spiele sind derzeit besonders beliebt?

Beliebt sind Spiele, in denen man mit Avataren Rätsel löst, sowie einfache Kartenspiele. Viele Spieler bevorzugen analoge Varianten ohne App-Unterstützung.

Warum interessieren sich Menschen wieder mehr für Brettspiele?

Viele möchten eine Pause vom Digitalen machen und suchen direkte soziale Interaktion. Brettspiele bieten überschaubare Regeln, echte Begegnungen und gemeinsame Erlebnisse.

Welche weiteren Spielorte gibt es in Berlin?

Neben Brett und Spiele eröffnete auch das Spiele-Café Würfel und Wein in Berlin-Friedrichshagen, das von Nina Schnier gegründet wurde.

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