Inhaltsverzeichnis:
- Melanie Hartung und die neuen Zählungen in Steglitz
- Urban Aykal fordert erneute Prüfung
- Zahlen als Signal an den Senat
- Verkehrssicherheit bleibt ein zentrales Thema
Melanie Hartung und die neuen Zählungen in Steglitz
Das Netzwerk Schulwegsicherheit Steglitz-Zehlendorf fordert die Wiedereinführung von Tempo 30 während des gesamten Tages. Eine Unterschriftensammlung für einen Einwohnerantrag läuft bereits. Ziel ist der Schutz der Kinder und Jugendlichen auf ihrem täglichen Weg zu Schule und S-Bahn.
Die Senatsverkehrsverwaltung begründete die Lockerung mit einer Zählung, die nur 25 Schülerinnen und Schüler auf der Albrechtstraße festgestellt haben soll. Das Netzwerk Schulwegsicherheit zweifelte jedoch diese Daten an und führte eine eigene Erhebung durch. Laut Melanie Hartung, Expertin für Mobilität beim BUND, ergab diese am 28. November zwischen 7.30 und 8.15 Uhr eine ganz andere Zahl: 943 Kinder und Jugendliche waren unterwegs.
Standort auf Google Maps prüfen:
Karte: Google Maps / Standort der Region
An vier Punkten entlang der Straße standen Freiwillige, um die Schülerinnen und Schüler zu zählen. Besonders viele wurden an der Ecke Robert-Lück-Straße in der Nähe des S-Bahnhofs Rathaus Steglitz beobachtet. Die Diskrepanz zwischen den beiden Erhebungen ist erheblich und sorgt für politischen Druck.
Urban Aykal fordert erneute Prüfung
Urban Aykal, Bezirksstadtrat für Straßen und Grünflächen, hat den Vorgang zur Sprache gebracht. Am 17. Oktober 2025 sprach er mit dem Verkehrsstaatssekretär über die Situation. Er forderte, die Entscheidung zur Aufhebung von Tempo 30 zu überprüfen. Der Stadtrat betonte, dass die Albrechtstraße einer der meistgenutzten Schulwege im Bezirk sei.
Täglich überqueren dort Hunderte Kinder die Straße, viele kommen mit der S-Bahn zur Station Rathaus Steglitz. Besonders betroffen sind Schüler des Gymnasiums Steglitz und der Grundschule an der Plantagenstraße. Beide Einrichtungen zusammen zählen rund 1100 Lernende.
Auch in anderen Berliner Bezirken sind ähnliche Diskussionen im Gange. Geplante Änderungen wie das nächtliche Tempo 30 in Berlin zeigen, dass die Verkehrssicherheit an Schulwegen zunehmend in den Fokus rückt. Gleichzeitig arbeitet die Verwaltung an technischen Lösungen, wie etwa dem Einsatz von KI bei der Verkehrsüberwachung, worüber mehr hier zu lesen ist.
Zahlen als Signal an den Senat
Die neuen Werte des Netzwerks gelten als klare Botschaft. Aykal sagte dazu: „Die Zahlen des Netzwerks Schulwegsicherheit sind für mich keine Überraschung und gleichzeitig eine sehr wichtige Botschaft in Richtung Senat, die Anordnung noch mal zu bedenken und idealerweise bei der ursprünglichen Variante zu bleiben: ganztägig und nicht nur nachts.“
Das Netzwerk Schulwegsicherheit Steglitz-Zehlendorf vereint Eltern mehrerer Schulen und unterstützt den Bezirk bei Fragen der Verkehrssicherheit. Es ist Teil des Bezirkselternausschusses und setzt sich seit Jahren für sichere Schulwege ein.
Verkehrssicherheit bleibt ein zentrales Thema
Angesichts der Zahlen und der Forderungen ist eine erneute Diskussion über Tempo 30 unvermeidlich. Der Schutz von Kindern steht im Mittelpunkt. Entscheidungen dieser Art betreffen viele Berliner Familien. Über ähnliche Initiativen, die die Verkehrssituation in der Hauptstadt betreffen, berichten auch andere Fälle wie das Projekt zu 3D-Zebrastreifen in Berlin-Kreuzberg.
Ob die Senatsverwaltung ihre Entscheidung ändert, bleibt abzuwarten. Die Forderungen von Eltern und Lokalpolitikern zeigen jedoch deutlich, dass Tempo 30 auf der Albrechtstraße mehr als nur eine symbolische Maßnahme wäre.
Quelle: Berliner Morgenpost
FAQ
Warum fordert das Netzwerk Schulwegsicherheit Tempo 30 in der Albrechtstraße?
Das Netzwerk Schulwegsicherheit Steglitz-Zehlendorf möchte die Sicherheit von mehr als 1000 Schülerinnen und Schülern gewährleisten, die täglich die Albrechtstraße nutzen. Daher fordert es die ganztägige Wiedereinführung von Tempo 30.
Wie viele Schülerinnen und Schüler wurden laut neuer Zählung gezählt?
Bei der Erhebung des Netzwerks am 28. November 2025 wurden 943 Kinder und Jugendliche zwischen 7.30 Uhr und 8.15 Uhr erfasst. Diese Zahl steht im starken Gegensatz zu den 25 Personen, die die Senatsverwaltung gezählt hatte.
Wer ist Melanie Hartung und welche Rolle spielt sie?
Melanie Hartung ist Expertin für Mobilität beim BUND und Mitglied des Netzwerks Schulwegsicherheit. Sie koordinierte die unabhängige Zählung und kritisierte die offiziellen Zahlen der Senatsverwaltung.
Welche Schulen sind von der Situation betroffen?
Betroffen sind vor allem das Gymnasium Steglitz mit rund 800 Schülern und die Grundschule an der Plantagenstraße mit etwa 300 Schülern, die täglich die Albrechtstraße überqueren.
Was unternimmt der Bezirk, um die Lage zu verbessern?
Bezirksstadtrat Urban Aykal (Grüne) hat den Verkehrsstaatssekretär um eine erneute Prüfung der Entscheidung gebeten und sich für die Wiedereinführung von Tempo 30 ausgesprochen.
Wann gilt derzeit Tempo 30 in der Albrechtstraße?
Aktuell gilt Tempo 30 nur in der Nacht von 22 Uhr bis 6 Uhr. Tagsüber ist Tempo 50 erlaubt, was viele Eltern und Initiativen kritisieren.
Was ist das Ziel des Einwohnerantrags?
Der Einwohnerantrag des Netzwerks Schulwegsicherheit soll den Senat dazu bewegen, die ganztägige Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h in der Albrechtstraße wieder einzuführen.
Wie unterstützt das Netzwerk die Schulen im Bezirk?
Das Netzwerk Schulwegsicherheit arbeitet mit Eltern, Schulen und Behörden zusammen, um Maßnahmen zur Verkehrssicherheit zu fördern. Es ist Teil des Bezirkselternausschusses und engagiert sich ehrenamtlich für sichere Schulwege.
