Inhaltsverzeichnis:
- Mehr Tempo-30-Zonen in Charlottenburg-Wilmersdorf und Mitte
- Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
- Diskussion um Tempo 50 auf Schulwegen
- Einsatz von Lärmblitzern wird ausgeweitet
Mehr Tempo-30-Zonen in Charlottenburg-Wilmersdorf und Mitte
Insgesamt sind rund 440 Straßen in Berlin von der neuen Regelung betroffen. Die Einführung soll durch eine Änderung des Lärmaktionsplans erfolgen. Besonders stark betreffen die Maßnahmen die Bezirke Charlottenburg-Wilmersdorf und Mitte. Dort entstehen jeweils 60 neue Tempo-30-Abschnitte. Die betroffenen Strecken sollen künftig nachts verkehrsberuhigt werden, um die Lärmbelastung für Anwohnerinnen und Anwohner zu senken.
Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
Die Einführung von Tempo 30 in der Nacht könnte den öffentlichen Nahverkehr verlangsamen. Das geht aus einer Vorlage der Senatsverwaltung hervor. Fahrpläne der Nachtbusse müssten angepasst werden, um längere Fahrzeiten zu berücksichtigen. Diese Änderungen betreffen vor allem Linien, die durch die betroffenen Hauptstraßen führen.
Zwar soll der Verkehr nachts gedrosselt werden, tagsüber könnten auf manchen Hauptstraßen aber wieder höhere Geschwindigkeiten erlaubt sein. Ute Bonde (CDU), Verkehrssenatorin, plant, Tempo 30 auf bestimmten Straßenabschnitten wieder abzuschaffen. Diese wurden ursprünglich aufgrund von Luftverschmutzung eingeführt. Laut Bonde werden die EU-Grenzwerte dort inzwischen eingehalten.
Diskussion um Tempo 50 auf Schulwegen
Die Sozialdemokratische Partei fordert jedoch, dass eine Erhöhung auf Tempo 50 nur erfolgt, wenn Schulwege dadurch nicht gefährdet werden. Eine Prüfung sei notwendig, bevor bestehende Tempolimits aufgehoben würden. Die Diskussion innerhalb der Berliner Koalition zeigt die unterschiedlichen Prioritäten bei Verkehrssicherheit und Luftqualität.
Einsatz von Lärmblitzern wird ausgeweitet
Ein weiterer Bestandteil des neuen Lärmaktionsplans ist die Auswertung von sogenannten „Lärmblitzern“. Diese wurden im Jahr 2023 testweise eingesetzt. Die Geräte sind mit Mikrofonen ausgestattet und können Fahrzeuge nach ihrer Lautstärke erfassen.
Beim Test auf dem Kurfürstendamm registrierten die Lärmblitzer Fahrzeuge mit bis zu 110 Dezibel. Das entspricht dem Geräusch einer Kettensäge aus einem Meter Entfernung. Über die Hälfte der auffälligen Fahrzeuge waren Motorräder, gefolgt von Bussen, Lastwagen und Autos. Die Ergebnisse sollen künftig zur gezielteren Kontrolle von Tempolimits beitragen.
Quelle: RBB24, webrivaig.com/de