Inhaltsverzeichnis:
- Durchsuchungen in Schöneberg und Charlottenburg
- Beweismittel und Festnahmen
- Lebensgefährliche Zustände im Charlottenburger Hotel
- Maßnahmen für betroffene Personen
Durchsuchungen in Schöneberg und Charlottenburg
Am vergangenen Donnerstag fanden umfangreiche Razzien in zwei Berliner Gebäuden statt. Laut Generalstaatsanwaltschaft stehen eine 83-jährige und eine 51-jährige Frau im Verdacht, Frauen zur Prostitution gezwungen zu haben. Das erste Objekt befindet sich in der Fuggerstraße in Berlin-Schöneberg. Es handelt sich dabei um eine Notunterkunft für Obdachlose, die bereits zuvor wegen anderer Vorwürfe im Fokus der Behörden stand.
Nach Informationen des Rundfunks Berlin-Brandenburg (rbb) war diese Unterkunft schon zwei Wochen zuvor Ziel einer Kontrolle wegen Verdachts auf Sozialbetrug. Der zuständige Bezirk wollte diese Angaben auf Nachfrage nicht bestätigen. Im zweiten Fall handelt es sich um ein Hotel in der Kaiser-Friedrich-Straße in Charlottenburg, das ebenfalls durchsucht wurde.
Beweismittel und Festnahmen
Während der Durchsuchungen fanden die Einsatzkräfte zahlreiche Beweismittel. Dazu gehörten
- digitale Datenträger,
- schriftliche Dokumente,
- sowie Bargeld in vierstelliger Höhe, das als mutmaßlicher Taterlös gilt.
In beiden Gebäuden traf die Polizei sieben Frauen im Alter zwischen 28 und 49 Jahren an, die offenbar zur Prostitution gezwungen wurden. Eine weitere, 36-jährige Frau wurde festgenommen, da gegen sie ein offener Haftbefehl wegen einer nicht bezahlten Geldstrafe vorlag.
Lebensgefährliche Zustände im Charlottenburger Hotel
Bei der Durchsuchung wurde die Polizei von der Bauaufsicht begleitet. Diese stellte in dem Charlottenburger Hotel „lebensbedrohliche Mängel“ fest. Daraufhin wurden mehrere Zimmer, Zugänge und Notausgänge gesperrt und versiegelt.
Bereits im Jahr 2019 hatte der Bezirk den Eigentümern die Nutzung der Räume untersagt. Christoph Brzezinski, Bezirksstadtrat und Leiter der Abteilung Stadtentwicklung in Charlottenburg-Wilmersdorf, erklärte, dass wiederholt gravierende Brandschutzmängel festgestellt worden seien. Diese Mängel stünden „einer sicheren dauerhaften Nutzung und einer Rettung im Gefahrenfall entgegen“. Nach seinen Angaben fehlten sowohl eine funktionierende Brandmeldeanlage als auch Rauchwarnmelder.
Maßnahmen für betroffene Personen
Brzezinski teilte mit, dass den Bewohnerinnen und Bewohnern alternative Unterbringungsmöglichkeiten angeboten worden seien. „Nach unserem Kenntnisstand sind diese nicht angenommen worden,“ erklärte er gegenüber rbb24. Der Bezirk bleibt in engem Kontakt mit den Ermittlungsbehörden.
Die beiden Hauptverdächtigen – die 83-jährige und die 51-jährige Frau – befinden sich derzeit auf freiem Fuß, bleiben jedoch weiterhin im Fokus der Ermittlungen. Die Untersuchungen zu den Hintergründen und möglichen weiteren Beteiligten dauern an.
Quelle: rbb24, www.welt.sn2world.com