Inhaltsverzeichnis:
- Grundstück in Herzberg im Fokus
- Großeltern des Verdächtigen im Mittelpunkt
- Schwager von Rebecca weiterhin unter Verdacht
- Suche nach dem pinken Renault Twingo
- Rebecca seit 2019 vermisst
Grundstück in Herzberg im Fokus
Am frühen Dienstagmorgen begannen die Ermittler, ein rund 0,5 Hektar großes Gelände in Herzberg, einem Ortsteil der Gemeinde Rietz-Neuendorf, zu durchsuchen. Nach Angaben der Polizei handelte es sich um das Grundstück eines ehemaligen Bauernhofes. Etwa 50 Einsatzkräfte waren beteiligt, unterstützt von Kräften des Bundeskriminalamtes.
Zum Einsatz kamen verschiedene technische Mittel:
- Leichenspürhunde suchten das Gelände ab
- Eine Drohne überflog das Gebiet
- Ein Bodenradar prüfte Veränderungen im Erdreich bis in zwei Meter Tiefe
- Ein unterirdischer Wassertank wurde ausgepumpt
Laut einem Polizeisprecher erfolgte die Maßnahme aufgrund neuer Ermittlungsansätze. Weitere Details nannte die Behörde zunächst nicht.
Großeltern des Verdächtigen im Mittelpunkt
Wie Michael Petzold, Sprecher der Staatsanwaltschaft, erklärte, hatten die Großeltern des Hauptverdächtigen bis 2005 in dem Haus in Herzberg gelebt. Auch ein angrenzendes Waldstück wurde untersucht. Ob die Durchsuchungen am Mittwoch fortgesetzt werden, war zunächst offen.
Zur Frage, warum das Gelände nicht bereits früher überprüft wurde, sagte Petzold dem Rundfunk Berlin-Brandenburg, dass für einen Durchsuchungsbefehl hohe Anforderungen gelten. „Insbesondere, wenn es sich um einen Durchsuchungsbefehl bei Zeugen handelt.“ Da die Großeltern des Verdächtigen rechtlich als Zeugen gelten, habe eine richterliche Genehmigung erst jetzt vorgelegen. Außerdem hätten neue Hinweise vorgelegen, die erst in jüngster Zeit bekannt geworden seien.
Schwager von Rebecca weiterhin unter Verdacht
Die Durchsuchung in Herzberg steht in direktem Zusammenhang mit dem Schwager der vermissten Rebecca. Der heute 33-jährige Mann steht seit Jahren im Fokus der Ermittlungen. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass er die damals 15-Jährige im Februar 2019 getötet haben könnte. Es wird angenommen, dass er die Leiche und persönliche Gegenstände des Mädchens zumindest zeitweise auf den Grundstücken der Familie versteckte.
Am Montag hatten Beamte bereits das Anwesen der Großeltern des Mannes im nahegelegenen Tauche durchsucht. Ob bei den Einsätzen Beweismittel gefunden wurden, blieb zunächst unklar. Auch Anwohner wurden befragt. „Die Beamten werden von Tür zu Tür gehen“, sagte Polizeisprecher Florian Nath.
Suche nach dem pinken Renault Twingo
Ein wichtiger Punkt der Ermittlungen ist weiterhin ein pinkfarbener Renault Twingo, der der Familie des Verdächtigen gehört. Das Fahrzeug wurde am Tag von Rebeccas Verschwinden sowie am Folgetag auf der Autobahn Richtung Polen erfasst. Das Kennzeichen wurde mehrfach in der Nähe von Tauche registriert.
Die Ermittler gehen davon aus, dass der Verdächtige die Leiche in diesem Auto transportierte oder vorübergehend dort aufbewahrte. Michael Petzold betonte: „Es wird davon ausgegangen, dass der Tatverdächtige die Leiche in diesem Pkw zumindest irgendwohin verbracht hat oder vorübergehend verbracht hat.“ Niemand außer dem Schwager hatte Zugang zu dem Wagen.
Die Polizei Berlin und die Staatsanwaltschaft rufen nun erneut die Bevölkerung auf, Hinweise zu geben. Gesucht werden Personen, die den pinken Twingo im Februar 2019 gesehen haben oder verdächtige Beobachtungen machten.
Rebecca seit 2019 vermisst
Rebecca Reusch verschwand am Morgen des 18. Februar 2019 aus dem Berliner Stadtteil Britz im Bezirk Neukölln. Sie hatte die Nacht zuvor im Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers verbracht. Seit diesem Tag fehlt jede Spur von ihr.
Die Ermittlungen laufen weiterhin. Der Schwager, der die Tat bestreitet, bleibt der Hauptverdächtige. Trotz zahlreicher Suchaktionen, Zeugenaussagen und technischer Untersuchungen wurde die damals 15-Jährige bislang nicht gefunden. Der Fall Rebecca gilt als einer der rätselhaftesten Vermisstenfälle Deutschlands.
Quelle: rbb24, YouTube, WELT, www.24edu.info/de