Baum fällt auf Auto in Berlin-Spandau
Eine 55-jährige Frau kam im Spandauer Forst ums Leben, als ein Baum auf ihr Auto stürzte. Der Vorfall ereignete sich am Montagnachmittag. Die Berliner Feuerwehr bestätigte, dass es sich bei zwei gemeldeten Todesopfern um dieselbe Person handelte.
Drei weitere Personen wurden lebensgefährlich verletzt. Auf der Clayallee in Zehlendorf wurde eine Radfahrerin von einem Baum getroffen. In Spandau stürzte ein Baum auf ein weiteres Fahrzeug. Beide Verletzten kamen ins Krankenhaus. Im Tegeler Forst wurde ein Spaziergänger durch herabfallende Äste verletzt und per Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen.
Weitere Unfälle mit Verletzten:
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Clayallee: Radfahrerin schwer verletzt
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Spandau: Auto unter Baum eingeklemmt
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Tegeler Forst: Verletzter durch Astbruch
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Oder-Spree: Transporter durch Windböe umgeworfen
Störungen im Bahnverkehr zwischen Berlin und Hamburg
Das Sturmtief unterbrach den Zugverkehr in Berlin und Brandenburg für mehrere Stunden. Die Deutsche Bahn meldete rund 150 ausgefallene S-Bahnen. Die Verbindung zwischen Berlin und Hamburg war stundenlang gesperrt.
Zwei S-Bahnen waren bei Griebnitzsee zwischen 17:30 Uhr und 20:00 Uhr blockiert. Umgestürzte Bäume machten eine Weiterfahrt unmöglich. Die Fahrgäste mussten im Zug ausharren.
Am Dienstagmorgen wurde der Betrieb wieder aufgenommen, jedoch kam es weiterhin zu Verspätungen auf fast allen Linien. Nur die Ringbahn und die Linie S47 waren nicht betroffen.
Parks, Wälder und Schlösser schwer beschädigt
Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten meldete Schäden in mehreren Parkanlagen in Berlin und Potsdam. Besonders betroffen waren:
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Park Sanssouci: Rund 20 entwurzelte oder beschädigte Bäume
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Park Babelsberg: Zwei umgestürzte Bäume, massiver Astbruch
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Neuer Garten und Pfingstberg: Weitere Schäden an Bäumen
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Pfaueninsel und Schlossgarten Charlottenburg: Einzelne Beschädigungen
Die Stiftung warnte vor dem Betreten nicht gesicherter Wege. Besucher sollten nur die Hauptwege nutzen und bestehende Absperrungen beachten. Die Aufräumarbeiten haben begonnen und werden mehrere Tage andauern.
Berliner Forste unter Beobachtung
Die Berliner Forstverwaltung warnt weiterhin eindringlich vor dem Betreten der Wälder. Viele Bäume – besonders Eichen, Buchen und Birken – wurden entwurzelt oder geschwächt. Durch die Belaubung und Trockenjahre sind viele Bäume instabil.
Die Senatsverwaltung für Umwelt teilte mit:
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Lose Äste und Kronenteile können jederzeit abstürzen
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Waldwege bleiben noch tagelang gesperrt
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Radfahren in Waldgebieten wird nicht empfohlen
Mitarbeiter arbeiten derzeit an der Sicherung von Wegen und Straßen in betroffenen Waldgebieten.
Mehr als 1.500 Einsätze der Feuerwehr
In Berlin und Brandenburg kam es zu über 1.500 Einsätzen wegen des Sturms. Die Berliner Feuerwehr rief den Ausnahmezustand aus. Innerhalb von 90 Minuten wurden über 500 Notrufe bearbeitet.
Beispiele aus Berlin:
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Boxhagener Platz: Baum stürzte um und beschädigte einen Zaun
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Landesvertretung Niedersachsen: Sommerfest kurz unterbrochen
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Euref-Campus in Schöneberg: Teilnehmer sollten im Gebäude bleiben
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Flughafen BER: Verspätungen, Ursache unklar
Einsatzzahlen im Überblick:
Region | Einsätze |
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Berlin | 500+ |
Brandenburg a. d. Havel | 150+ |
Potsdam-Mittelmark | 100+ |
Teltow-Fläming | 100+ |
Oberhavel | 140+ |
Potsdam | 120 |
Südbrandenburg (Lausitz) | 207 |
Keine Verletzten in Ostbrandenburg
In Ostbrandenburg blieb es trotz über 200 Einsätzen bei Sachschäden. Besonders betroffen war der Raum Frankfurt (Oder). Bäume stürzten um, Äste fielen auf Straßen und Gleise. Verletzte gab es dort nicht.
Auch in Strausberg wurde eine S-Bahn durch einen Ast zum Stillstand gebracht. Auf der Landstraße bei Steinhöfel wurde ein Transporter durch eine Windböe umgekippt. Zwei Personen erlitten leichte Verletzungen.
Die Stadt Eberswalde schloss Zoo und Familiengarten vorsorglich bereits am Nachmittag.
Windgeschwindigkeiten bis 108 Kilometer pro Stunde
Der Deutsche Wetterdienst registrierte Windgeschwindigkeiten von bis zu 108 Stundenkilometern. An der Freien Universität Berlin entsprach dies der Windstärke 11. Auch in Berlin-Tempelhof wurden ähnliche Werte gemessen.
Die starke Belaubung der Bäume verstärkte die Auswirkungen des Sturms. Der Wind konnte so leichter in die Kronen greifen, was zu Astbrüchen und umstürzenden Bäumen führte. Am Abend ließ der Sturm allmählich nach. Die Temperaturen sanken auf unter 30 Grad, am Dienstag wurden nur noch 20 bis 24 Grad erwartet.
Rückblick auf frühere Stürme
Sturm „Ziros“ reiht sich ein in eine Serie seltener, aber heftiger Stürme in Berlin. Zuletzt starb 2017 eine Frau während des Sturms „Xavier“. Im Juli 2002 verursachte „Anita“ einen Ausnahmezustand: 8 Tote, 40 Verletzte, Orkanböen mit 152 km/h. Auch damals waren Berlin und Brandenburg besonders betroffen.
„Ziros“ hat gezeigt, wie verletzlich urbane und naturnahe Räume gegenüber extremen Wetterlagen sind. Die Schäden werden noch tagelang sichtbar bleiben. Die Behörden arbeiten weiter mit Hochdruck an der Beseitigung der Folgen.
Quelle: RBB24, www.patizonet.com/de/