Donnerstag, 29 Mai 2025 10:21

Schwieriger Start für Berlins Freibadsaison

Berliner Freibadsaison 2025 Berliner Freibadsaison 2025 fot: pixabay

Die Freibadsaison in Berlin ist schleppend angelaufen. Bis zum 26. Mai 2025 wurden lediglich 43.541 Besuche in den Sommerbädern gezählt. Im Vergleich dazu waren es im gleichen Zeitraum 2024 über 112.000. Die Ursachen sind vielfältig, doch vor allem das Wetter spielt eine zentrale Rolle. Die Zahl der Gäste liegt auch deutlich unter dem Wert von 2023, als 65.787 Menschen die Freibäder im Mai besuchten.

Inhaltsverzeichnis:

Kühle Temperaturen bremsen Besucherzahlen

Die Berliner Bäder-Betriebe sehen den Hauptgrund für das schlechte Ergebnis im kühlen Mai. 2025 gab es bislang nur 2 Tage mit Temperaturen über 25 Grad. Demgegenüber stehen 19 Tage mit Höchstwerten unter 20 Grad. Im Mai 2024 waren es dagegen 10 warme Tage. Trotz vergleichbarer Wassertemperaturen war die Zahl der Besucher im Vorjahr deutlich höher.

2023 präsentierte sich ebenfalls nicht sommerlich, dennoch kamen über 65.000 Badegäste. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass die Kombination aus kühlen Außentemperaturen und unbeheizten Becken 2025 mehr Menschen abschreckt. Die geringere Wettertauglichkeit hat somit spürbare Auswirkungen auf das Nutzungsverhalten.

Nur vier Bäder mit fossiler Energie beheizt

Derzeit können in Berlin nur vier Freibäder beheizt werden. Zum Einsatz kommt fossile Energie. Betroffen sind jeweils ein Becken im Prinzenbad Kreuzberg und im Freibad Wilmersdorf sowie zwei Becken im Sommerbad Seestraße. Die übrigen Becken sind auf Sonnenenergie angewiesen. Dabei wird das Wasser durch schwarze Schläuche geleitet, die sich durch Sonnenstrahlung aufwärmen.

Reicht diese Technik bei bewölktem Himmel nicht aus, sinken die Wassertemperaturen spürbar. In vielen Anlagen liegt sie dann unter 22 Grad. Das schreckt potenzielle Besucher zusätzlich ab und erschwert den Saisonstart.

Neue Preise bislang kein Hinderungsgrund

Ob die Eintrittspreise ein weiterer Faktor für die niedrigen Zahlen sind, bleibt unklar. Die Berliner Bäder-Betriebe betonen, dass im Mai generell nur etwa 6 Prozent aller Sommerbesuche stattfinden. Eine belastbare Aussage zu den Auswirkungen der neuen Preisstruktur ist daher noch nicht möglich.

Es gibt weiterhin zahlreiche Ermäßigungen. Familien mit Kindern und Frühbucher erhalten Rabatte. Die Tickets lassen sich wie im Vorjahr bequem online kaufen. An heißen Tagen zeigt das System, wie stark die Anlage bereits ausgelastet ist. So können sich Besucher gezielt vorbereiten und gegebenenfalls schnell reagieren.

Saisonstart im Prinzenbad am 30. April

Das Sommerbad Kreuzberg öffnete am 30. April als erstes Freibad der Stadt. Kurz darauf folgten die Anlagen Am Insulaner, Olympiastadion, Wilmersdorf, Strandbad Wannsee und Gropiusstadt. Die Infrastruktur war vorbereitet, die Gäste blieben dennoch aus.

Die Berliner Bäder-Betriebe wollen die kommenden Wochen beobachten. Erst bei stabileren Temperaturen lässt sich bewerten, wie stark Wetter, Energieversorgung und Preise den Verlauf der Saison beeinflussen. Aktuell hoffen viele auf einen sonnigeren Juni.

Quelle: RBB24, www.welt.sn2world.com