Mittwoch, 26 Juni 2024 09:38

Klage gegen die Freie Universität Berlin nach antisemitischem Angriff

antisemitischer Angriff antisemitischer Angriff fot: pixabay

Im Herzen Berlins hat ein Vorfall, der weit über die Grenzen eines universitären Konflikts hinausgeht, sowohl juristische als auch gesellschaftliche Kreise gezogen. Lahav Shapira, ein 31 -jähriger jüdischer Student, erhebt schwerwiegende Vorwürfe gegen die Freie Universität Berlin. Fast vier Monate nach einem brutalen Angriff durch einen Kommilitonen sieht sich Shapira gezwungen, rechtliche Schritte einzuleiten, um auf das seiner Meinung nach unzureichende Handeln der Universität im Umgang mit antisemitischen Vorfällen aufmerksam zu machen.

Hintergrund des Falles

Die Auseinandersetzung, die sich im Februar in Berlin - Mitte ereignete, hinterließ Shapira mit schweren Gesichtsverletzungen. Der Angreifer, ein 23 - jähriger deutscher Student palästinensischer Abstammung, soll aus antisemitischen Motiven gehandelt haben. Diese Tat, die von der Berliner Staatsanwaltschaft als gefährliche Körperverletzung mit antisemitischem Hintergrund eingestuft wurde, fällt in eine Zeit erhöhter Spannungen im Kontext des Nahost - Konfliktes. Die Ermittlungen zu diesem Vorfall sind noch im Gange.

Rechtliche Auseinandersetzung und Universitätsverantwortung

Shapira macht geltend, dass die Freie Universität ihre Pflichten gemäß Paragraf 5b des Berliner Hochschulgesetzes vernachlässigt habe, welche die Universität zur Verhinderung von Diskriminierung verpflichtet. Seiner Ansicht nach wurde die "antisemitische Stimmung", die letztendlich zu dem Angriff führte, von der Universitätsleitung zu lange toleriert. Dieser Vorwurf führt nun zu einer Klage, in der Shapira fordert, dass die Universität Verantwortung für das Schaffen eines diskriminierungsfreien Umfelds übernimmt.

Bislang hat sich die Freie Universität nicht detailliert zu den Vorwürfen geäußert. Laut dem ZDF - Magazin "Frontal" hat die Pressestelle der Universität lediglich bestätigt, dass die Klage noch nicht vorliegt und dass man sich zu laufenden rechtlichen Verfahren nicht äußere. Die juristische und gesellschaftliche Diskussion, die dieser Fall ausgelöst hat, steht exemplarisch für die Herausforderungen, mit denen sich Bildungsinstitutionen im Umgang mit Diskriminierung und Gewalt konfrontiert sehen. Es bleibt abzuwarten, wie das Verwaltungsgericht Berlin in diesem komplexen und emotional aufgeladenen Fall entscheiden wird.

Quelle: RBB24