Freitag, 04 Oktober 2024 13:04

Bevorstehendes Gedenkwochenende in Berlin

Polizei Polizei pixabay / Foto illustrativ

Am kommenden Wochenende bereitet sich Berlin auf ein brisantes Gedenkwochenende vor. Der Jahrestag des Angriffs der Terrororganisation Hamas auf Israel jährt sich am Montag, den 7. Oktober. Bereits am Samstag und Sonntag sind mehrere Kundgebungen und Demonstrationen geplant. Die Berliner Polizei erwartet eine „stadtweite, dynamische Lage“ und trifft entsprechende Vorkehrungen.

Demonstrationen rund um den Jahrestag

Genau vor einem Jahr, am 7. Oktober, griff die Hamas Israel an. Bei diesem Überfall wurden mehr als 1.200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Dieser Vorfall löste den anhaltenden Gaza-Krieg aus. Schätzungen zufolge befinden sich immer noch rund 100 Geiseln in der Gewalt der Hamas, etwa die Hälfte davon soll noch am Leben sein. Seit Beginn des Konflikts sind laut Hilfsorganisationen und Beobachtern Millionen Palästinenser auf der Flucht.

Anlässlich des Jahrestages haben verschiedene Gruppen sowohl pro-israelische als auch pro-palästinensische Demonstrationen in Berlin angekündigt. Besonders der Bebelplatz in Berlin-Mitte steht im Fokus, der bereits im Frühjahr symbolisch in "Platz der Hamas-Geiseln" umbenannt wurde. Hier soll am Freitag erneut der Opfer gedacht werden, mit verschiedenen Installationen, die an die verbliebenen Geiseln erinnern.

"Zeit drängt: Der Platz der Hamas-Geiseln öffnet erneut." – so heißt es in einer Erklärung der Gruppe „Freiheit für die Hamas-Geiseln“. „Lasst uns gemeinsam stark bleiben und unsere Solidarität zeigen. Jede Anwesenheit zählt und hilft, ein sichtbares Zeichen der Menschlichkeit und des Zusammenhalts zu setzen.“

Spannungen bei den geplanten Protesten

Für Samstag und Sonntag sind mehrere Demonstrationen in verschiedenen Teilen der Stadt geplant. Pro-palästinensische Gruppen wollen von Tempelhof durch Kreuzberg zum Brandenburger Tor ziehen, unter dem Titel: „Ein Jahr Genozid – und die Welt schaut zu. Gegen Polizeigewalt.“ Gleichzeitig ist eine Gegenveranstaltung unter dem Motto „Wir stehen an der Seite Israels und der Polizei“ angemeldet. Auch am Sonntag sollen weitere Protestmärsche stattfinden, die von Kreuzberg bis zur Sonnenallee in Neukölln führen.

In Reaktion auf diese Versammlungen haben Unterstützer Israels ihre eigenen Kundgebungen geplant. Am Brandenburger Tor und am Bebelplatz sind Demonstrationen unter dem Motto „Gemeinsam gegen das Verbrechen der Hamas an Israelis und Palästinensern. Für die Freilassung der Geiseln und das Ende der Hamas-Herrschaft in Gaza“ angekündigt.

Friedensdemonstration am Jahrestag

Am Montag, dem eigentlichen Jahrestag, wird eine große Friedensdemonstration am Potsdamer Platz unter dem Titel „Nie wieder ist Jetzt für Alle, Frieden in Nahost“ erwartet. Am Abend wollen Teilnehmer vom Breitscheidplatz bis zur Jüdischen Gemeinde in der Fasanenstraße ziehen. In verschiedenen Teilen der Stadt, darunter am Mariannenplatz, der Synagoge am Fraenkelufer und erneut am Bebelplatz, sind Mahnwachen geplant, um der Opfer des Massakers vom 7. Oktober zu gedenken.

„Niemand hat das Recht, in Berlin Straftaten zu verüben oder Steine und andere Dinge auf Polizeikräfte zu werfen.“ Mit diesen Worten verurteilte Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) die zunehmenden Ausschreitungen auf Demonstrationen in den letzten Monaten. In den vergangenen zwölf Monaten kam es bei pro-palästinensischen Kundgebungen wiederholt zu extremistischen Parolen, Angriffen auf die Polizei und Krawallen. Die Stadtverwaltung bereitet sich daher intensiv auf das Wochenende vor, um die Sicherheit der Veranstaltungen zu gewährleisten.

Polizei erwartet dynamische Lage

Die Berliner Polizei steht vor einem herausfordernden Wochenende. Benjamin Jendro, Sprecher der Berliner Gewerkschaft der Polizei, warnte vor einer „stadtweiten, dynamischen Lage“. Er erklärte, dass sich die Gewaltbereitschaft auf den Straßen Berlins in den letzten Tagen weiter verstärkt habe. „Wir blicken mit großer Sorge auf die kommenden Tage. Die jüngsten Entwicklungen zwischen Israel, dem Libanon und dem Iran werden Auswirkungen auf das Versammlungsgeschehen in der Hauptstadt haben.“

Quelle: www.on-the-top.net/de, rbb24.de