Inhaltsverzeichnis:
- Christine Thomas fährt nur Frauen durch Berlin
- Birgül kündigte als Friseurin und fährt jetzt Taxi
- Touristin Sabrina fühlt sich sicherer
- Nadin Güner erklärt das Konzept
Christine Thomas fährt nur Frauen durch Berlin
Christine Thomas, gelernte Fotografin, erfüllt sich mit G-Cars einen langjährigen Wunsch. Sie arbeitet nun nebenberuflich als Fahrerin, nachdem sie sich in einem gemischten Arbeitsumfeld nie wohlgefühlt hatte. Ihre Motivation ist klar: Frauen sollen sich auf dem Heimweg sicher fühlen. Ihre Tochter hatte selbst bereits schlechte Erfahrungen in klassischen Taxis gemacht. Für Christine war das ein entscheidender Auslöser.
Der Bedarf ist real. 2024 wurden in der Berliner U-Bahn 380 Sexualdelikte registriert – ein Anstieg von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Konkrete Zahlen zu Übergriffen durch Fahrer klassischer Fahrdienste gibt es jedoch nicht. Viele Frauen berichten dennoch regelmäßig von unangenehmen Situationen. G-Cars will genau diese Lücke schließen.
Birgül kündigte als Friseurin und fährt jetzt Taxi
Birgül, eine der 30 Fahrerinnen, wechselte bewusst den Beruf. Sie liebt das Autofahren und fühlte sich nie wohl bei dem Gedanken, nachts Männer zu befördern. G-Cars gab ihr die Möglichkeit, unter sicheren Bedingungen zu arbeiten. Für sie kommt ein klassischer Taxijob nicht infrage. Sie fühlt sich geschützt, weil sie weiß, dass sich nur Frauen im Wagen befinden.
Der Service startete mit nur drei Fahrzeugen. Das Unternehmen plant jedoch, den Fuhrpark zu vergrößern. Jede Fahrt wird über eine App gebucht. Im Anschluss klärt ein kurzer Anruf ab, ob tatsächlich eine Frau befördert werden soll. So wird Missbrauch vermieden und Vertrauen aufgebaut.
Touristin Sabrina fühlt sich sicherer
Auch Nutzerinnen zeigen sich zufrieden. Sabrina, die mit zwei Freundinnen für ein Wochenende in Berlin ist, lobt das Angebot. Früher seien klassische Taxis für sie kein Problem gewesen, heute aber sei es ein beruhigendes Gefühl, von einer Frau abgeholt zu werden. Sie schätzt besonders das ruhige Umfeld und die entspannte Atmosphäre während der Fahrt.
Die Preisgestaltung ist transparent. Für jede Strecke werden netto 3,50 Euro pro Kilometer berechnet. Anders als bei traditionellen Taxis gibt es keine Zuschläge für Nachtfahrten oder Feiertage. Das unterscheidet G-Cars deutlich von anderen Anbietern in der Hauptstadt.
Nadin Güner erklärt das Konzept
Nadin Güner, Sprecherin von G-Cars, erklärt, dass sich das Angebot an alle Personen richtet, die sich als weiblich definieren. Damit sollen sich auch Transpersonen und nicht-binäre Menschen willkommen fühlen. Das Unternehmen reagiert damit auf einen wachsenden Bedarf nach sicheren Mobilitätslösungen in deutschen Großstädten.
Derzeit ist G-Cars noch wenig bekannt. Die Auslastung der Fahrzeuge ist ausbaufähig. Die Fahrerinnen hoffen auf mehr Fahrgäste, denn die bisherigen Rückmeldungen seien durchweg positiv. „Alle sind begeistert“, so Christine Thomas.
G-Cars ist ein junges Unternehmen mit einer klaren Vision: mehr Sicherheit und Selbstbestimmung für Frauen im nächtlichen Straßenverkehr.
Quelle: RBB24, www.globewings.net/de
