Überstundenexplosion und ihre Folgen
Der Umfang der Überstunden hat sich seit 2019 fast verdoppelt. Während im Jahr 2019 rund 65.000 Überstunden geleistet wurden, waren es im Jahr 2023 bereits etwa 112.000. Auch in den sogenannten rückwärtigen Bereichen, zu denen Service, Werkstätten und Technikwartung gehören, stiegen die Überstunden von 39.000 im Jahr 2019 auf 53.000 im letzten Jahr. Diese Entwicklung veranschaulicht die extrem hohe Belastung, unter der die Mitarbeiter der Feuerwehr stehen.
Dringender Bedarf an zusätzlichen Mitarbeitern
Trotz der erhöhten Einsatzbereitschaft während der Fußball-Europameisterschaft, bei der keine Urlaube gewährt wurden und 140 Rettungswagen im Dienst waren, fehlen der Berliner Feuerwehr schätzungsweise 1000 zusätzliche Mitarbeiter, um den Standardanforderungen gerecht zu werden. Die Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft (DFeuG) hat die Senatsinnenverwaltung aufgefordert, eine gründliche Bedarfsplanung zu berücksichtigen und die Personalressourcen entsprechend anzupassen.
Appell für nachhaltige Lösungen
Die hohe Belastung der Berliner Feuerwehr macht deutlich, dass temporäre Maßnahmen wie Sonderurlaubstage für die EM-Einsätze keine nachhaltige Lösung darstellen. Die Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft mahnt zu einem strukturellen Umdenken und fordert eine langfristige Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Eine umfassende und ehrliche Analyse der tatsächlichen Bedürfnisse ist notwendig, um die innere Sicherheit und die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr sicherzustellen, damit sie auch in Krisenzeiten effektiv funktionieren kann.
Quelle: Tagesspiegel