Freitag, 20 September 2024 18:43

West-Nil-Virus: Anstieg der Infektionen in Deutschland

West-Nil-Virus: Anstieg der Infektionen in Deutschland fot: pixabay / illustrativ

Das West-Nil-Virus, eine durch Mücken übertragene Infektionskrankheit, verzeichnet in Deutschland eine steigende Zahl von Fällen. Aktuelle Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) zeigen, dass bis zum 19. September dieses Jahres mindestens sechs Menschen durch heimische Mückenstiche infiziert wurden. Diese Zahlen beziehen sich auf Einzelfälle in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und zwei Fälle in Sachsen. Zusätzlich gibt es Berichte über fünf weitere Infektionen, die auf Auslandsreisen zurückzuführen sind.

Verbreitung und Diagnose

Die Diagnose des West-Nil-Virus gestaltet sich schwierig, da die Viruslast oft sehr gering ist. Jonas Schmidt-Chanasit, Virologe am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg, betont, dass derzeit weitere verdächtige Proben untersucht werden, was aufgrund der niedrigen Viruslast aufwendig ist. Trotz des Endes des Sommers können die Mücken noch einige Wochen aktiv bleiben, was die Bemühungen zur Eindämmung des Virus kompliziert.

Dunkelziffer und Symptomatik

Eine hohe Dunkelziffer nicht erfasster Fälle ist kennzeichnend für das West-Nil-Virus, da etwa 80 Prozent der Infektionen symptomlos verlaufen. Die verbleibenden 20 Prozent der Fälle zeigen oft nur milde, unspezifische Symptome wie Fieber oder Hautausschlag, die häufig unbeachtet bleiben. Besonders ältere Menschen mit Vorerkrankungen sind von schwereren und potenziell tödlichen Verläufen des West-Nil-Fiebers betroffen.

Infektionen bei Tieren

Neben Menschen sind auch Pferde und Vögel von dem Virus betroffen. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat bislang 51 Fälle bei Vögeln und 85 Fälle bei Pferden registriert. Regionen wie Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen melden die meisten Infektionen. In Reaktion darauf empfiehlt das FLI die Impfung von Pferden in den betroffenen Gebieten.

Obwohl der Sommer vorbei ist und die Mückensaison dem Ende zuneigt, bleibt die Gefahr durch das West-Nil-Virus bestehen. Die aktuelle Situation fordert weiterhin Aufmerksamkeit und Vorsichtsmaßnahmen, insbesondere in den warmen und feuchten Regionen Deutschlands, die eine hohe Mückenpopulation aufweisen. Die Bekämpfung des Virus bleibt eine Herausforderung, da sowohl Menschen als auch Pferde als Endwirte dienen, das Virus also nicht weiter übertragen können. Weitere Forschung und Überwachung sind erforderlich, um das Virus effektiv zu kontrollieren und die öffentliche Gesundheit zu schützen.

Quelle: www.sn2world.com/de, rbb24.de