Inhaltsverzeichnis:
- Schlafplätze und Kältebusse in Berlin und Brandenburg
- Die Kältebusse der Berliner Stadtmission
- Zunehmende Abhängigkeit von Spenden
Schlafplätze und Kältebusse in Berlin und Brandenburg
In Berlin und Brandenburg haben verschiedene Städte Maßnahmen zur Unterstützung obdachloser Menschen eingeführt. In der Landeshauptstadt Potsdam stehen ab dem 4. November Notbetten im Obdachlosenheim in der Lerchensteig-Straße 55 zur Verfügung. Aktuell sind etwa 70 Plätze eingerichtet, und die Kapazitäten können bei Bedarf erweitert werden. Eine Zusammenarbeit mit der Arbeiterwohlfahrt stellt sicher, dass an kalten Tagen niemand abgewiesen wird. Weitere Angebote umfassen eine Suppenküche mit Frühstück, warme Mahlzeiten sowie Möglichkeiten zur Körperpflege und Wäsche.
Die Stadt Frankfurt (Oder) hat für besonders kalte Nächte einen Kältebus im Einsatz, der bei Temperaturen unter minus 10 Grad Celsius Obdachlose mit heißen Getränken, Suppe und Decken versorgt. Der Bus steuert bekannte Treffpunkte an und informiert die Bedürftigen über bestehende Hilfsangebote. In Notfällen können sie auch in die städtische Unterkunft an der Seefichten-Straße 20 gebracht werden.
In Cottbus wurde eine Notschlafstätte mit zwölf Plätzen am Ostrower Damm 2 eingerichtet. Sollten diese Kapazitäten erschöpft sein, stehen zusätzliche Schlafplätze in anderen Einrichtungen zur Verfügung, so ein Sprecher der Stadt. In den vergangenen Jahren wurden in Cottbus keine Kältetoten verzeichnet, was die Bedeutung der umfassenden Hilfsmaßnahmen unterstreicht.
Die Kältebusse der Berliner Stadtmission
Seit dem 3. November sind in Berlin erneut drei Kältebusse der Stadtmission unterwegs. Ihr Hauptziel ist es, obdachlose Menschen vor dem Erfrieren zu bewahren und sie in Notunterkünfte zu bringen. Die Sprecherin der Stadtmission, Barbara Breuer, betonte, dass die Nachfrage nach Übernachtungsplätzen im letzten Winter gestiegen sei: Insgesamt 1.580 Menschen wurden im letzten Jahr in sichere Unterkünfte gebracht – 237 mehr als im Vorjahr. Für jene, die nicht in Unterkünfte gebracht werden möchten, bieten die Kältebusse heiße Getränke, Suppe und Schlafsäcke an.
Berlin bietet vier Notübernachtungsstellen, darunter eine speziell für Frauen, um unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden. Allerdings bestehen nach wie vor Herausforderungen, wie etwa der Mangel an barrierefreien Unterkünften für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. In einigen Einrichtungen sind Betten mit verstellbarer Höhe verfügbar, doch viele Betroffene sind auf zusätzliche Hilfen angewiesen.
Zunehmende Abhängigkeit von Spenden
Ein wachsendes Problem der Kältehilfe ist die Finanzierung. Erstmals ist die Berliner Stadtmission vollständig auf Spenden angewiesen, da der Bezirk Neukölln die finanzielle Unterstützung eingestellt hat. Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Kältebusse und des bestehenden Mangels an bezahlbarem Wohnraum wies die Sprecherin auf die zunehmende Verelendung auf den Straßen hin. In den 1990er Jahren waren die Chancen für Menschen, die von der Straße in Wohnungen gelangen wollten, deutlich besser. Heute wird deutlich, dass die Kältehilfe notwendig ist, weil nachhaltige Lösungen fehlen.
Quelle: www.welt.sn2world.com, rbb24.de