Inhaltsverzeichnis:
- Brand an Hochspannungsmasten in Berlin-Johannisthal
- Auswirkungen auf Haushalte, Schulen und Einrichtungen
- Störungen im Bahn- und Straßenverkehr
- Polizei ermittelt wegen möglichem Extremismus
- Vergleich mit Stromausfall 2019 in Köpenick
Brand an Hochspannungsmasten in Berlin-Johannisthal
Der Vorfall ereignete sich gegen 3.30 Uhr in Berlin-Johannisthal. An zwei Masten am Königsheideweg brach Feuer aus. Die Flammen beschädigten dicke Stromleitungen und legten sie teilweise lahm. Feuerwehrkräfte löschten den Brand innerhalb einer Stunde. Nach ersten Erkenntnissen setzten die Täter Brandbeschleuniger wie Benzin ein.
Die Folgen waren erheblich. Betroffen waren mehrere Ortsteile, darunter Niederschöneweide, Köpenick, Grünau, Johannisthal, Adlershof, Bohnsdorf und Altglienicke. Auch Ampeln fielen aus, was die Verkehrssituation zusätzlich erschwerte.
Auswirkungen auf Haushalte, Schulen und Einrichtungen
Nach Angaben von Stromnetz Berlin waren zeitweise bis zu 50.000 Haushalte und Gewerbe ohne Strom. Davon konnten am Mittag etwa 14.000 wieder versorgt werden. 16 Schulen, 7 Pflegeheime und mehrere Feuerwachen waren ebenfalls betroffen.
Eine Übersicht:
- 50.000 Haushalte und Betriebe betroffen
- 16 Schulen ohne Strom
- 7 Pflegeheime beeinträchtigt
- Mehrere Feuerwachen lahmgelegt
Die Berliner Feuerwehr warnte in einer offiziellen Durchsage, dass Notrufe 110 und 112 im Bereich Treptow-Köpenick teilweise nicht erreichbar waren, auch über Mobilfunk. Mobile Anlaufstellen wurden eingerichtet. Bürger sollten sich über Medien informieren und Nachbarn weiter unterrichten.
Störungen im Bahn- und Straßenverkehr
Auch der öffentliche Verkehr war beeinträchtigt. Die Berliner S-Bahn meldete am Morgen Verspätungen und Ausfälle auf den Linien S45, S46, S47, S8, S85 und S9. Am Bahnhof Schöneweide funktionierten elektrische Anlagen nicht, inzwischen läuft der Betrieb wieder.
Bei den Straßenbahnen kam es weiterhin zu Einschränkungen. Die Linie 63 blieb unterbrochen, während die Linien M17 und 68 ihren Betrieb wieder aufnehmen konnten.
Polizei ermittelt wegen möglichem Extremismus
Die Polizei vermutet einen politisch motivierten Anschlag. Hinweise dafür seien die gezielte Wahl der Hochspannungsmasten und die Vorgehensweise der Täter. Die Ermittlungen führt der Staatsschutz. Welche politische Richtung hinter dem Anschlag steckt, ist derzeit unklar.
Nach Aussage von Erik Landeck, Geschäftsführer von Stromnetz Berlin, können die Reparaturarbeiten bis Mittwoch dauern. Erst nach Abschluss der polizeilichen Untersuchungen darf mit den technischen Arbeiten begonnen werden.
Vergleich mit Stromausfall 2019 in Köpenick
Die Dimension des Vorfalls ist außergewöhnlich. Laut Stromnetz Berlin ist ein vergleichbarer Fall zuletzt 2019 in Köpenick aufgetreten. Damals beschädigten Bauarbeiten ein Kabel. Über 30.000 Haushalte und 2.000 Betriebe waren 30 Stunden lang ohne Strom.
Der aktuelle Stromausfall zeigt erneut, wie anfällig die Infrastruktur für gezielte Angriffe ist. Die Arbeiten zur Wiederherstellung der Versorgung im Südosten Berlins dauern an.
Quelle: rbb24, www.extratimeout.com/de