Inhaltsverzeichnis:
- Berlin mit wenigen Feiertagen im Bundesvergleich
- Wirtschaftliche Flaute als Hintergrund
- Starke Kritik von Gewerkschaften und Politik
- Blick auf die Zukunft
Berlin mit wenigen Feiertagen im Bundesvergleich
Berlin und Hamburg haben bundesweit die wenigsten gesetzlichen Feiertage, jeweils zehn. Zum Vergleich: Bayern hat 13 Feiertage. In Berlin zählt der 8. März, der Internationale Frauentag, seit 2019 zu den gesetzlichen Feiertagen. Laut Schirp könnte die Verlegung solcher Tage auf Sonntage der Wirtschaft zugutekommen. Er betonte, dass jeder zusätzliche Arbeitstag der Hauptstadtregion einen volkswirtschaftlichen Nutzen von rund 230 Millionen Euro bringen würde.
Zusätzlich wird 2025 der 8. Mai, anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung vom Nationalsozialismus, einmalig als Feiertag begangen. Auch Feiertage wie der Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) oder der Pfingstmontag wurden als mögliche Kandidaten für eine Verlegung genannt.
Wirtschaftliche Flaute als Hintergrund
Die wirtschaftliche Situation in Berlin und Brandenburg ist angespannt. Die UVB rechnet für 2025 mit einem Wachstum von nur 0,5 bis 1,0 Prozent. Insbesondere die Industrie leidet unter der bundesweiten Konjunkturschwäche. Die Beschäftigungszahlen stagnieren, und in Brandenburg sind sie sogar leicht rückläufig.
Schirp argumentiert, dass die Verlegung von Feiertagen dazu beitragen könnte, den wirtschaftlichen Druck zu mindern. Er fordert eine flexiblere Herangehensweise an Feiertage, um die Produktivität zu steigern.
Starke Kritik von Gewerkschaften und Politik
Die Reaktionen auf den Vorschlag sind gespalten. Die Gewerkschaft Verdi bezeichnete die Idee, insbesondere den Frauentag zu verlegen, als „nicht ernst gemeinten wirtschaftspolitischen Vorschlag“. IG Metall betonte, dass eine aktive Industriepolitik und nicht die Kürzung von Feiertagen notwendig sei, um die Wirtschaft zu stärken.
Auch politische Stimmen lehnten die Forderung ab. Cansel Kiziltepe (SPD), Berliner Arbeitssenatorin, wies darauf hin, dass der 8. März ein Symboltag für Frauenrechte sei. Grünen-Vertreterin Tuba Bozkurt forderte stattdessen bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie moderne Unternehmenskulturen, um strukturelle Probleme zu lösen.
Blick auf die Zukunft
Trotz der kontroversen Diskussion bleibt die Frage offen, wie Berlin und Brandenburg mit den wirtschaftlichen Herausforderungen umgehen werden. Ob Feiertage tatsächlich verlegt werden, wird weiterhin Gegenstand intensiver Debatten bleiben. Während einige den Fokus auf Flexibilität und Produktivität legen, sehen andere die Notwendigkeit in Investitionen in Bildung, Infrastruktur und nachhaltige Technologien.
Quelle: www.globewings.net/de, rbb24.de