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Donnerstag, 28 August 2025 15:20

Einsturzgefahr in der Reinhardtstraße in Berlin-Mitte

 Feuerwehr sichert Dachstuhl in der Reinhardtstraße Feuerwehr sichert Dachstuhl in der Reinhardtstraße Pixabay/Foto illustrativ

Ein mehrstöckiges Wohn- und Geschäftsgebäude in Berlin-Mitte musste am Donnerstag evakuiert werden. Der Dachstuhl drohte einzustürzen. Feuerwehr, Polizei und Technisches Hilfswerk (THW) rückten mit großem Aufgebot an. Für Anwohner und Passanten wurde die Reinhardtstraße weiträumig gesperrt.

Inhaltsverzeichnis:

Reinhardtstraße bleibt gesperrt

Am Donnerstagvormittag gegen 10.01 Uhr erreichte die Berliner Feuerwehr ein Notruf. In der Reinhardtstraße, unweit des Friedrichstadt-Palasts, war die Statik eines Gebäudes auffällig. Der Dachstuhl hatte sich sichtbar verschoben und Teile der Fassade wölbten sich nach außen. Zunächst wurde das gesamte Haus als einsturzgefährdet eingestuft. Ein Statiker stellte später fest, dass die Gefahr auf den Dachstuhl begrenzt ist. Das restliche Gebäude gilt als stabil.

Von der Evakuierung sind 13 Bewohner betroffen. Weitere Mieter befanden sich im Urlaub oder waren nicht zu Hause. Für die Anwohner wurde ein Bus der Berliner Verkehrsbetriebe bereitgestellt, in dem sie während des Einsatzes Schutz finden konnten. Ob sie noch am selben Tag zurück in ihre Wohnungen durften, blieb unklar.

Feuerwehr und THW im Großeinsatz

Die Feuerwehr ist mit rund 25 Kräften vor Ort. Gegen 15 Uhr rückte das THW an, um Teile des Dachstuhls abzutragen und Sicherungsmaßnahmen einzuleiten. Die Arbeiten sollen bis in die Nacht dauern. Spezialfahrzeuge und ein Sensorsystem sollen Veränderungen an der Fassade überwachen. Eine Drohne der Feuerwehr lieferte Luftaufnahmen.

Für die Maßnahmen musste die gesamte Reinhardtstraße zwischen Friedrichstraße und Albertstraße gesperrt werden. Auch Geschäfte in der Umgebung, darunter die FDP-Zentrale, mussten schließen. In einem kurzen Abschnitt wurden parkende Autos entfernt. Wer abgeschleppt wurde, musste laut Polizei keine Kosten tragen.

Anwohner und Passanten reagieren

Ein Bewohner berichtete, er sei von Polizei und Feuerwehr aus seiner Wohnung im Hinterhaus geholt worden. Er konnte nur wenige persönliche Dinge mitnehmen. Ein Riss im Dach und die Wölbung der Fassade waren bereits seit ein bis zwei Tagen sichtbar. Nachbarn hatten die Schäden schon vorher bemerkt. Bilder aus März 2022 zeigen ebenfalls Auffälligkeiten am Dach.

Passanten beobachteten den Einsatz und filmten die Situation. Rund ein Dutzend Feuerwehrfahrzeuge standen vor dem Gebäude mit der Hausnummer 6. Trotz Regen hielten sich zahlreiche Schaulustige in der Straße auf.

Frühere Fälle in Berlin

Der Vorfall reiht sich in ähnliche Ereignisse in Berlin ein. Im April musste ein Wohnhaus in der Grunewaldstraße in Schöneberg evakuiert werden, nachdem Risse in der Fassade entdeckt wurden. Damals ordnete ein Statiker die sofortige Räumung an. Auch dieses Gebäude war akut einsturzgefährdet.

Die Dreispitzpassage, die direkt neben dem betroffenen Haus liegt, wurde in den 1990er Jahren erbaut. In den letzten Jahren gab es dort immer wieder Leerstände. Mehrere Versuche, die Ladenpassage neu zu beleben, blieben erfolglos.

Der Einsatz in der Reinhardtstraße zeigt erneut, wie schnell akute Gefahrenlagen entstehen können. Wann die Bewohner in ihre Wohnungen zurückkehren können, entscheidet sich nach den Sicherungsarbeiten durch die Fachleute.

Quelle: RBB24, Berliner Morgenpost