Die Herausforderungen am aktuellen Standort
Die Messehallen am bisherigen Standort zeigen erhebliche Alterserscheinungen und bedürfen dringender Renovierungsarbeiten. Die geplante Sanierung des Autobahndreiecks Funkturm wird zudem die Zugänglichkeit des Messegeländes erheblich erschweren. Diese Kombination aus infrastrukturellen und baulichen Mängeln macht die Suche nach alternativen Lösungen umso dringlicher.
Ein neuer Standort in Tempelhof
Architekt Reinhard Müller schlägt vor, sechs neue Messehallen auf dem Vorfeld des ehemaligen Flughafens in Berlin - Tempelhof zu errichten. Diese neuen Hallen würden insgesamt 200.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche bieten und könnten etwa 800 Millionen Euro kosten, wie Schätzungen der Euref AG zeigen. Zentral gelegen, würde dieser Standort nicht nur mehr Raum für Ausstellungen und Veranstaltungen bieten, sondern auch die Einrichtung von begleitenden Einrichtungen wie Hotels und Verwaltungsbüros im ehemaligen Flughafengebäude ermöglichen.
Reaktionen und politische Standpunkte
Während die CDU - Fraktion den Bau neuer Hallen mit Unterstützung von Fremdkapital befürwortet, um die Wettbewerbsfähigkeit Berlins als Messestadt zu erhöhen, gibt es auch kritische Stimmen. Christoph Wapler (Die Grünen) sowie Sebastian Scheel (Die Linke) plädieren für eine Sanierung der bestehenden Messehallen und betonen die Wichtigkeit des traditionellen Standorts unter dem Funkturm. Beide argumentieren, dass ein Standortwechsel die historischen Investitionen in die Infrastruktur des bestehenden Geländes negieren würde.
Die Entscheidung über die Zukunft der Berliner Messehallen wird tiefgreifende Auswirkungen auf die städtische Entwicklung und die Wirtschaft Berlins haben. Die Diskussion zeigt die Komplexität der Abwägungen zwischen Erneuerung und Tradition. Während der Vorschlag für Tempelhof innovative Lösungen und eine Erweiterung der Kapazitäten bietet, betonen die Befürworter des aktuellen Standorts die Notwendigkeit, das Erbe und die bestehenden Investitionen zu bewahren. Die kommenden Monate werden zeigen, welcher Weg letztlich eingeschlagen wird.
Quelle: RBB24