Für die Mode ist das aber noch lange kein Grund, um alle Prinzipien über Bord zu werfen. Es kommt nicht selten vor, dass gewisse Trends sehr schnell in den Shops aufkommen, doch auch genauso schnell wieder verschwunden sind. Dabei gibt es z.B. auch Bewegungen wie Normcore oder Gorbcore, die eine Zeit lang von sich reden gemacht haben. Durch die Modezeitschrift Vogue wurde nun Warcore angepriesen. Doch was hat es eigentlich mit diesem Trend auf sich und kann man davon ausgehen, dass er sich langfristig durchsetzen wird?
Wie entsteht ein Trend?
Designer im Modebereich lassen sich in der Regel von allem inspirieren, was um sie herum geschieht. Dass dadurch auch Trends entstehen, die nicht jeder gut findet, dürfte klar sein. Unter anderem hat Gucci beispielsweise mit seinen Kopftüchern einen echten Hype ausgelöst – im Negativen wie im Positiven. Wenn es um verschiedene Kulturen geht, gibt es auch immer ganz besonders viel Kritik. Man muss es auch nicht immer begrüßen, wenn die Mode sich aus Ecken bedient, die in der Regel dort nicht so sehr vertreten sind. Es gibt aber auch andere Beispiele. So sind militärische Einflüsse schon seit den 1970ern etabliert. Seien es nun ganze Mäntel im Look des Militärs, das reine Camo-Muster oder einzelne Details wie Knöpfe oder Epauletten, die sich sonst nur auf der Kleidung von Generälen befinden – das Militär hat viele Trends geschaffen und beeinflusst. Allerdings muss auch dazu gesagt werden, dass diesen Symbolen keinerlei Bedeutungsballast hinterhergesagt wird.
Warcore in Deutschland
Etwas anders sieht es da bei konkreten Uniformen aus, die für den Kampf der Armee gefertigt wurden. Camo-Muster können modisch sein, während für andere eine echte Provokation verbunden wird. Warcore ist derweil ein neuer Trend, der noch provokanter ist. Der Warcore Style in Germany findet immer mehr Fans. Wenn man sich die Models auf entsprechenden Modenschauen anschaut, könnte man meinen, dass die Models sich auf dem Weg in den Krieg befinden. Nun kann man natürlich so argumentieren, dass Mode immer frei in ihrer Gestaltung ist und dass hier kein direkter Bezug zum Krieg entsteht. Fakt ist, dass dieser Look gewagt ist und sicherlich bei vielen Menschen anecken wird. Andererseits ist Warcore so auch in aller Munde und ist einer der Trends, die nicht über Nacht verschwunden sein werden.
Mode als Individualisierung
Mode und die aufkommenden Trends helfen vielen Menschen dabei, sich selbst zu verwirklichen. Der Grundgedanke dahinter war auch schon immer, dass jeder das anziehen sollte, was ihm gefällt, ohne dafür verurteilt zu werden. Natürlich hat auch jeder Trend seine Grenzen. Vor allem dann, wenn Grenzen überschritten werden. Solange dies aber nicht passiert, sollte man den Designern auch den kreativen Freiraum lassen, der in den vergangenen Jahrzehnten schon so viele zeitlose Trends hervorgebracht hat.